Hallo,
für alle, die auch noch die Prüfung vor sich haben, habe ich im powi-forum ein paar mögliche Fragen für die Prüfung aus Methodologie gefunden.
Einige beziehen sich zwar auch eine Lektüre, die wir nicht hatten, aber die restlichen sind sich nicht schlecht zum Üben...
1. Was versteht man unter „going native“? (1)
a) die Überidentifikation des Forschers/der
Forscherin im Feld
b) die für die verdeckte Beobachtung typische
Grundhaltung
c) die Initiationszeremonie für die
ForscherInnen im Feld
d) die erste Phase der teilnehmenden
Beobachtung
2. Was bewirkte das Entdecken eines Außerhalbs (durch die Analyse von
ethnographischem Material) laut Dammann? (3)
a) Gefahr der kulturellen
Vermischung/Anpassung
b) Entwicklung des Idealtypus
c) Kulturkritik
d) systematischer Vergleich
e) Entstehen individualistischer Feldforschung
f) Einsicht in die eigene Relativität
3. Die von Erasmus von Rotterdam verfasste Manierenschrift „De civilitate morum
puerilium“ unterscheidet sich von denjenigen, die im Mittelalter verbreitet waren. Welche
Unterschiede stellt Elias fest? (2)
a) eigene Erfahrungen werden eingearbeitet
b) Adressatenkreis geht über Adel und Klerus
hinaus
c) Sanktionen werden angedroht
d) richtet sich an Ritter
e) ist dem Fortschrittsgedanken verpflichtet
4. Was ist ein „Paradigma“ nach Thomas Kuhn? (1)
a) ein Axiom
b) ein Forschungsansatz
c) eine besondere Art des Experiments
d) eine wissenschaftliche Anomalie
e) eine wissenschaftstheoretische
Leitvorstellung
5. Was war das Untersuchungsziel der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“?
Die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf... (2)
a) das Entstehen von Hahnenkämpfen und
Glücksspiel
b) das Ansteigen der Geburtenrate
c) die Entwicklung der regionalen Industrie
d) das politische Interesse
e) das Entstehen neuer Sitten und Gebräuche
f) das Familienleben
6. In der von Lazarsfeld et al. durchgeführten Studie „People’s Choice“ entwarfen die
Autoren einen Index der politischen Prädisposition. Welche der folgenden Faktoren fließen
in diesen Index mit ein? (2)
a) Geschlecht
b) Alter
c) Urbanisierungsgrad des Wohnortes
d) sozioökonomische Schicht
e) Familienstand
12. Im Verständnis des kritischen Rationalismus... (2)
a) wird wissenschaftliches Wissen immer
wieder neu getestet.
b) können sich Hypothesen bewähren.
c) sollte die Interpretation der Befragten
berücksichtigt werden.
d) wird Empirie explorativ eingesetzt.
13. Was bezeichnet Robert K. Merton als „Matthäus-Effekt“?
Ein Belohnungssystem... (1)
a) das WissenschaftlerInnen zugute kommt, die bereits bekannt sind.
b) das WissenschaftlerInnen zugute kommt, die noch unbekannt sind bzw. die am Anfang ihrer
Karriere stehen.
c) für die Qualität von wissenschaftlichen Publikationen.
d) für die ethische Güte sozialwissenschaftlicher Forschungsprojekte.
e) für den dauerhaften Wert wissenschaftlicher Leistungen.
14. Was versteht Clifford Geertz unter „Common Sense“? (3)
a) eine in der Ethnologie übliche Denkform
b) ein Denken, das ein direktes Abbild der Wirklichkeit zu sein glaubt
c) eine natürliche, weitverbreitete unreflektierte Denkform
d) das Ergebnis von Schlüssen, die der Verstand aus gewissen Vorannahmen ableitet
e) ein Ausdruck kollektiven Bewusstseins
15. Welche der folgenden Aussagen treffen auf die von Lazarsfeld et al. durchgeführte
Studie „People’s Choice“ zu? (2)
a) Die Befragung wurde postalisch durchgeführt.
b) Bei dieser Studie handelt es sich um eine Panelstudie.
c) Es wurden nur Männer befragt.
d) Bei dieser Studie handelt es sich um eine historische Vergleichsstudie.
e) Bei der Studie spielte die Methode der teilnehmenden Beobachtung eine zentrale Rolle.
f) Die Studie wurde in einer ländlichen Gemeinde in Ohio durchgeführt.
16. Lesen Sie den folgenden Textausschnitt:
„Unsere Unwissenheit ist grenzenlos und ernüchternd […] Mit jedem Schritt, den wir vorwärts
gehen, mit jedem Problem, das wir lösen, entdecken wir nicht nur neue und ungelöste Probleme,
sondern wir entdecken auch, dass dort, wo wir auf festem und sicherem Boden zu stehen
glaubten, in Wahrheit alles unsicher und im Schwanken begriffen ist.“
Welchem Autor/Welcher AutorIn ordnen Sie diese Textstelle zu? (1)
a) Max Weber b) Karl Popper c) Marie Jahoda d) Robert K. Merton
17. Welche der folgenden Merkmale stehen eher für analytisch-nomologische als für
interpretative Sozialforschung? (3)
a) verstehend
b) regelgeleiteter Forschungsprozess
c) offener Forschungsprozess
d) nachprüfbar
e) situationsbezogen
f) qualitativ
g) quantitativ
18. Wodurch ist das qualitative Paradigma in den Sozialwissenschaften charakterisiert? (3)
a) einen idiographischen Zugang
b) Vorziehen eines explorativen offenen
Zugangs
c) Formulierung geschlossener Fragen
d) Erklären ist wichtiger als Verstehen
e) einen interpretativen Zugang
19. Nicht falsifizierte Theorien und Hypothesen gelten nach Popper als... (1)
a) bestätigt.
b) begriffen.
c) bewährt.
d) berechtigt.
e) bewältigt.
20. Was sind Ethnographica? (2)
a) Objekte, die von Reisenden (Ethnologen) gesammelt wurden
b) frühe Reisebeschreibungen von Ethnologen
c) antike Kunstgegenstände in den Wunderkammern
d) ethnologische Berichte für die Geldgeber
e) in ethnologischen Museen ausgestellte Objekte
21. Welches Ergebnis brachte Emile Durkheims Analyse der Selbstmordraten
unterschiedlicher Konfessionen? Die Selbstmordrate ist… (1)
a) bei Protestanten und Katholiken gleich hoch.
b) bei Katholiken höher als bei Protestanten.
c) bei Protestanten höher als bei Katholiken.
22. Welche Typen von Meinungswechslern wurden in der Erie County-Studie „People’s
Choice“ identifiziert? (2)
a) Überraschende b) Trittbrettfahrer c) Kristallisierer d) Schwankende
23. Von wem stammt der Satz „Die Sozialwissenschaft, die wir betreiben wollen, ist eine
Wirklichkeitswissenschaft“? (1)
a) Emile Durkheim b) Max Weber
24. Welche war die wichtigste Methode, die Whyte bei seiner Studie über die Sozial- und
Interaktionsstruktur des Stadtviertels Cornerville eingesetzt hat? (1)
a) teilnehmende
Beobachtung
b) schriftliche Befragung c) Interviews
25. Welche Rolle sollten die in der „Marienthalstudie“ beteiligten ForscherInnen
einnehmen? Die Rolle... (1)
a) eines distanzierten Beobachters
b) eines investigativ forschenden Sozialreporters
c) eines innovativen und risikofreudigen Experimentators
d) eines für die Gemeinschaft nützlichen Mitglieds
26. Sozialwissenschaftler streben nach Objektivität und Werturteilsfreiheit. Welche
Aspekte erschweren dies? (3)
a) die Existenz von Vorbegriffen (Durkheim)
b) der Matthäus-Effekt (Merton)
c) die Konstruktion des Idealtypus (Weber)
d) der Forscher ist Teil des Aktionsfeldes (Cicourel)
e) die voraussetzungslose Abbildung historischer Wirklichkeit existiert nicht (Weber)
27. Gallups revolutionäre Entwicklungen in der Meinungsforschung bestanden darin... (2)
a) Wahrscheinlichkeitsrechnungen einzusetzen.
b) bei Längsschnittstudien die Entwicklungen mittels grafischer Darstellungen übersichtlich
aufzubereiten.
c) repräsentative Stichproben zu ziehen.
d) Zusatzfragen über wahlbeeinflussende Faktoren zu stellen.
28. Beim induktiven Vorgehen wird... (1)
a) gezielt nach der Ausnahme gesucht.
b) vom Besonderen auf das Allgemeine
geschlossen.
c) aufgrund der Bestätigung einer These
prognostiziert.
d) aufgrund eines allgemeinen Gesetzes ein
besonderer Fall erklärt.
e) eine Hypothese falsifiziert.
f) nach nomothetischen Aussagen gesucht.
29. Lesen Sie den folgenden Textauszug:
„Der Mensch ist ein Wesen, das in selbstgesponnene Bedeutungsgewebe verstrickt ist, wobei ich
Kultur als dieses Gewebe ansehe. Ihre Untersuchung ist daher keine experimentelle
Wissenschaft, die nach Gesetzen sucht, sondern eine interpretierende, die nach Bedeutungen
sucht.“
Von wem ist dieser Text? (1)
a) William F. Whyte
b) Clifford Geertz
c) Norbert Elias
d) Paul Lazarsfeld
30. Der Untertitel einer der behandelten Studien lautet: „...Ein soziographischer Versuch“.
Welchen der folgenden AutorInnen ordnen Sie dieses methodische Vorgehen zu? (3)
a) Emile Durkheim
b) Marie Jahoda
c) Clifford Geertz
d) William F. Whyte
e) Paul Lazarsfeld
f) Hans Zeisel
g) Max Weber
31. Welche der folgenden Begriffe sind typisch für Elias' Studie über den Prozess der
Zivilisation? (2)
a) Verhaltensstandard
b) Courtoisie
c) Protestantismus
d) Alkoholismus
e) Soziographie
32. Wenn Phänomene, die zeitgleich stattfinden, miteinander verglichen werden, spricht
man in den Sozialwissenschaften von... (1)
a) diachronem Vergleich.
b) achronem Zeitvergleich.
c) synchronem Vergleich.
d) parachronem Zeitvergleich.
33. Welche der folgenden Aussagen zur Geschichte der empirischen Sozialforschung
(Maus) sind richtig? (2)
a) Frühe Formen von Statistiken werden seit den Hochkulturen durchgeführt.
b) Statistische Verfahren wurden von August Comte (1838) für die Auswertung soziologischer
Methoden adaptiert.
c) Die von David Davis (1795) durchgeführten systematischen Erhebungen gelten als die erste
dokumentierte Statistik.
d) Sir William Petty war der erste, der soziologische Beobachtungen in Form mathematischer
Angaben ausgedrückt hat.
34. Wie gelangt Emile Durkheim in seiner Studie „Der Selbstmord“ zu seinen Befunden?
Durch... (1)
a) persönliche Interviews
b) Analyse amtlicher Statistiken
c) teilnehmende Beobachtung
d) Analyse persönlicher Dokumente
35. Woran zeigt sich laut Emile Durkheim, dass der Glaube innerhalb einer Gesellschaft an
Bedeutung verloren hat? (2)
a) an der größeren Häufigkeit okkulter Praktiken
b) am niedrigeren Stellenwert wissenschaftlicher Erkenntnisse
c) am höheren Stellenwert von Bildung
d) an der größeren Häufigkeit von Selbstmorden
36. Was muss laut Max Weber („Wissenschaft als Beruf“) ein/e StudentIn für eine
erfolgreiche Karriere als WissenschaftlerIn unbedingt mitbringen? (3)
a) Leidenschaft für eine Sache
b) Streben nach persönlichem Erleben
c) Altruismus
d) eine feste Weltanschauung
e) methodische und begriffliche Kompetenzen
f) Geduld und Ausdauer
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LG